Clickertraining Hund Übungen für Anfänger Mia gibt Pfötchen

Clickertraining Hund Übungen für Anfänger

Das Clickertraining in der Hundeerziehung

Wer sich mit Hundeerziehung beschäftigt, der kommt früher oder später mit dem Clicker für Hunde in Berührung, denn mit dem Clickertraining kann dein Hund Übungen sehr schnell lernen.

Ich selber habe den Clicker jahrelang gemieden. Er erschien mir unpersönlich und überdies fand ich es unpraktisch, dieses kleine Ding überall mit hin nehmen zu müssen. Bis ich es einmal selbst ausprobiert habe – seitdem bin ich Clicker-fan und mein Hund auch!

 

Was ist Clickertraining?

Der Clicker für Hunde selbst ist ein kleiner Knackfrosch, der in jede Hand passt und ein mehr oder weniger lautes Klick-Geräusch von sich gibt. Es dient dazu ein gewünschtes Verhalten zu markieren und den Hund zu belohnen. Bevor du ihn für das Training nutzen kannst, musst du deinen Hund auf das Klicken konditionieren.

Er muss also das zunächst neutrale Klick-Geräusch mit Futter verbinden. Das funktioniert in den meisten Fällen sehr schnell – du klickst und gibst deinem Hund gleichzeitig ein Leckerli. Mein Hund hatte nach zehn Wiederholungen kapiert, dass jeder Klick Futter bedeutet.

Überprüfen kannst du das, in dem du klickst und nicht sofort Futter gibst, sondern auf die Reaktion deines Vierbeiners wartest. Schaut er dich erwartungsvoll an, nach dem Motto “wo bleibt mein Futter?” Prima, dann hat er das Prinzip verstanden und du kannst mit dem eigentlichen Clickertraining mit deinem Hund und den Übungen loslegen. Wenn nicht, musst du einfach noch ein paar mal klicken und dabei das Leckerchen geben.

 

Clickertraining – so viel mehr als nur eine Hunde-Übung

Hat dein Hund einmal verstanden, dass der Klick ein Futterversprechen ist, dann kannst du dir den großen Vorteil des Clickertrainings zu Nutze machen: Du kannst jedes erwünschte Verhalten deines Vierbeiners punktgenau mit einem Klick festhalten und anschließend mit Futter belohnen. Dadurch wird das Training effektiver und der Hund lernt schneller. Außerdem fördert das Clickertraining die positive Verstärkung und stärkt die Bindung zwischen dir und deinem Hund.

Bevor ich den Clicker für mich entdeckt habe, hatte ich zum Beispiel das Standard-Problem aller Hundeführer beim Fußlaufen. Mein Hund lief bei Fuß, schaute zu mir hoch und dieses erwünschte Verhalten wollte ich belohnen. Also kramte ich in meiner Futtertasche, aber bis ich endlich die Futterbelohnung parat hatte, schaute er meistens schon wieder ganz wo anders hin.

Die Belohnung kam zu spät, mein Hund hatte keine Chance, das korrekte Fußlaufen mit Blickkontakt mit der Belohnung zu verbinden. Mit dem Clicker passiert dir das nicht. Du kannst den Blick deiner Fellnase mit dem Klick punktgenau bestätigen und hast anschließend genügend Zeit, in der Futtertasche nach dem versprochenen Leckerli zu kramen.

Mia Clickertraining Hund Übungen
Hier siehst du Mia, wie wir mit ihr das Clickertraining durchführen. Sie sollte bei jedem Click ihr Pfötchen geben.

Warum ist Clickertraining besonders für Anfänger geeignet?

Clickertraining ist besonders für Anfänger geeignet, da es einfach zu erlernen ist und schnelle Ergebnisse liefert. Der Clicker dient als klare Kommunikation zwischen dir und deinem Hund, was das Training erleichtert. Außerdem ermöglicht das Clickertraining eine positive und gewaltfreie Erziehung, die das Vertrauen und die Motivation deines Hundes stärkt.

Der Clicker in der Hundeerziehung

Auch die Platzablage hat mein Hund als Welpe dank dem Clicker ganz schnell verstanden. Blieb er liegen, während ich mich entfernte, klickte ich und er bekam die versprochene Belohnung. Stand mein damals quirliger Junghund nach dem Klick auf, war das nicht weiter schlimm, schließlich hatte ich das richtige Verhalten Liegen bleiben ja bereits mit dem Klick bestätigt.

Da es gerade jungen Hunden die Platzablage schwerfällt, wenn sich der Besitzer entfernt, ist diese Form des Trainings für sie viel einfacher zu verstehen und mit deutlich weniger Frust verbunden als ständige Korrekturen.

Auslastung mit dem Clicker

Wer jetzt glaubt, der Einsatz des Clickers wäre in der klassischen Grunderziehung erschöpft, der täuscht sich gewaltig. Gerade in den Auslastungsmodellen (das ist schon was für erfahrenere Hundebseitzer), ist der Clicker ein wertvolles Hilfsmittel.

Im Agility lassen sich mit dem Klicker zum Beispiel die Kontaktzonen trainieren, indem der Hundeführer klickt, wenn sich der Hund mit den Pfoten in der geforderten Kontaktzone befindet. Im Obedience muss der Hund unter Anderem ein Bringholz ruhig im Fang halten – auch dieser Moment lässt sich hervorragend mit dem Klicker festhalten und verlängern.

In den meisten Disziplinen wird mit dem Prinzip des “freien Shapens” gearbeitet: Dabei wird ein zufälliges, erwünschtes Verhalten des Hundes durch den Klick bestätigt.

Das führt dazu, dass er das Verhalten häufiger zeigt, da es sich für ihn lohnt. Der Hund wird also in eine Verhaltensweise “hineingeformt”. Es erfordert von deinem Hund aber auch jede Menge Denkarbeit, denn er muss erst einmal herausfinden, welches Verhalten überhaupt gewünscht ist. Das strengt an und macht müde.

Clickertraining Übungen für Anfänger 

Der Clicker ist vielseitig einsetzbar, erfordert aber von dir präzises Timing, denn am Anfang zeigt der Hund ein Verhalten für den Bruchteil einer Sekunde – und genau diesen Zeitpunkt musst du mit deinem Klick erwischen.

Dein Timing kannst du mit einer einfachen Übung trainieren. Bitte einen Freund, einen Tennisball auf den Boden zu prellen. Deine Aufgabe ist es, genau den Moment zu klicken, in dem der Ball den Boden berührt.

Noch schwieriger wird es, wenn du deinen Trainingspartner bittest, den Ball in die Luft zu werfen und du klickst, wenn der Ball den höchsten Punkt erreicht hat. Wenn du dein Timing so geschult hast, dann kannst du dich auch an den Hund wagen.

 

Einfache Clickerübungen für Anfänger

Jetzt, da du die Grundlagen des Clickertrainings kennst, können wir mit einigen einfachen Übungen für Anfänger beginnen:

  1. Sitz-Training mit dem Clicker: Lasse deinen Hund sich hinsetzen und klicke, sobald er die gewünschte Position eingenommen hat. Belohne ihn dann mit einem Leckerli. Wiederhole dies mehrmals, bis dein Hund das Sitz-Kommando mit dem Klick verknüpft.
  2. Platz-Training mit dem Clicker: Fordere deinen Hund auf, sich hinzulegen, und klicke, sobald er die gewünschte Position erreicht hat. Belohne ihn anschließend mit einem Leckerli. Wiederhole dies regelmäßig, um das Platz-Kommando zu festigen.
  3. Bleib-Training mit dem Clicker: Beginne damit, dass du deinen Hund in einer Position hältst und den Clicker betätigst, sobald er ruhig bleibt. Belohne ihn dann mit einem Leckerli. Steigere nach und nach die Dauer des Bleibens und die Entfernung von deinem Hund, bevor du den Clicker betätigst. Dies hilft deinem Hund, das Konzept des Bleibens zu verstehen und zuverlässig umzusetzen.

Wenn du und dein Hund die Grundlagen des Clickertrainings gemeistert habt, könnt ihr zu fortgeschritteneren Übungen übergehen.

Fortgeschrittene Clickerübungen für Anfänger

  1. Pfötchen geben mit dem Clicker: Fordere deinen Hund auf, dir seine Pfote zu geben, und klicke, sobald er dies tut. Belohne ihn dann mit einem Leckerli. Diese Übung fördert die Geschicklichkeit deines Hundes und stärkt eure Bindung.
  2. Target-Training mit dem Clicker: Verwende ein Target-Stick oder einen Gegenstand, den dein Hund mit der Nase berühren soll. Klicke, sobald er das Target berührt, und belohne ihn anschließend mit einem Leckerli. Diese Übung hilft dabei, deinem Hund neue Tricks beizubringen und seine Konzentration zu verbessern.
  3. Apportieren mit dem Clicker: Bringe deinem Hund bei, einen Gegenstand zu apportieren. Klicke, sobald er den Gegenstand aufnimmt, und belohne ihn dann mit einem Leckerli. Diese Übung fördert die Zusammenarbeit zwischen dir und deinem Hund und stärkt seine körperlichen Fähigkeiten.

Tipps und Tricks für erfolgreiches Clickertraining

  • Bleibe geduldig und konsequent: Das Clickertraining erfordert Zeit und Übung. Sei geduldig mit deinem Hund und belohne ihn konsequent für das gewünschte Verhalten.
  • Halte die Trainingseinheiten kurz und positiv: Clickertraining sollte Spaß machen und deinem Hund positive Erfahrungen bieten. Halte die Trainingseinheiten kurz und belohne deinen Hund regelmäßig.
  • Baue das Training schrittweise auf: Beginne mit einfachen Übungen und steigere die Schwierigkeit nach und nach. Gib deinem Hund genügend Zeit, um das Verhalten zu verstehen und zu festigen.

 

Häufige Fehler beim Clickertraining und wie man sie vermeidet

Beim Clickertraining können einige Fehler auftreten, die den Lernerfolg beeinträchtigen können. 

Hier sind einige häufige Fehler und wie du sie vermeiden kannst:

  1. Zu viel Druck auf den Hund ausüben: Clickertraining sollte immer positiv und gewaltfrei sein. Vermeide es, deinen Hund unter Druck zu setzen oder ihn zu bestrafen. Konzentriere dich stattdessen auf positive Verstärkung und Belohnung.
  2. Das Timing beim Clickern verpassen: Das Timing ist beim Clickertraining entscheidend. Achte darauf, den Klick genau in dem Moment zu setzen, in dem dein Hund das gewünschte Verhalten zeigt. Übe dein Timing, um sicherzustellen, dass du den Klick immer zur richtigen Zeit setzt.
  3. Zu schnell voranschreiten: Jeder Hund lernt in seinem eigenen Tempo. Gehe nicht zu schnell vor und überfordere deinen Hund nicht. Baue das Training schrittweise auf und gib deinem Hund genügend Zeit, um das Verhalten zu verstehen und zu festigen.

Clickertraining ist Kopfarbeit

Gerade für Anfänger Hunde sind die ersten Clickertrainingseinheiten wahnsinnig anstrengend, denn sie müssen selber Strategien entwickeln, um Erfolg zu haben.

Deswegen ist es wichtig, dass du zwischendurch Pausen machst. Du wirst aber schnell merken, dass es deinem Hund Spaß macht. Dein Hund lernt, dass sich mitdenken und Eigeninitiative lohnen und ganz nebenbei lernt er auch, Frust zu ertragen. Gibt es für das von ihm gezeigte Verhalten keinen Klick, so muss er mit dieser Enttäuschung umgehen und sich etwas anders ausdenken.

Gerade unsichere Hunde werden durch das Clickertraining selbstbewusster, weil sie Eigeninitiative entwickeln müssen und anschließend das Erfolgserlebnis haben, ein Rätsel selber gelöst zu haben.

Zuletzt aktualisiert am 17. Februar 2024 um 10:21 . Ich weise darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

 

Grenzen des Clickertrainings

Ist dein Hund auf den Clicker konditioniert, kannst du jedes erwünschte Verhalten vom Rückblick zu dir auf dem Spaziergang ohne Leine bis hin zum Beinchen heben damit bestätigen, deiner Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Grenzen sehe ich persönlich da, wo mein Hund mich als Sozialpartner braucht, sei es, weil er zum Beispiel vor einem fremden Gegenstand Angst hat oder an einem pöbelnden Hund ruhig vorbeilaufen soll. Das sind für mich Situationen, in denen ich mich mit meiner Stimme, meinem Körper und meinen Emotionen in unsere Beziehung einbringen und nicht auf den unpersönlichen Clicker zurückgreifen möchte.

Ich nehme den Clicker auch nicht zu unseren Gassirunden mit, aber in der Unterordnung, im Agility oder auch einfach nur, wenn es draussen kalt und nass ist und ich meinen Hund daheim irgendwie beschäftigen möchte, will ich den Clicker nicht mehr missen.

Beim Clickertraining mit Hund sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ob in der Hundeerziehung oder den verschiedenen Auslastungsmodellen, der Clicker für Hunde ist ein wertvolles Hilfsmittel. Wie du mit dem Clickertraining deinem Hund Übungen beibringen kannst…

Pro & Kontra Clickertraining

pro

Pro

  • Schnelles Lernen 
  • Präzise Belohnungen
  • Eigeninitiative des Hundes: Hunde, die Clickertraining erleben, lernen, selbstständig nach Lösungen zu suchen, was ihr Denkvermögen und ihre Eigeninitiative fördert
  • Geringer Frust: Da der Clicker das gewünschte Verhalten unmittelbar bestätigt, führt dies zu weniger Frustration bei Hunden im Vergleich zu verzögerten Belohnungen
  • Das Clickertraining kann in verschiedenen Bereichen der Hundeerziehung eingesetzt werden, von Grundkommandos bis hin zu komplexeren Übungen und Tricks
  • Steigerung des Selbstbewusstseins: Unsichere Hunde können durch das Clickertraining selbstbewusster werden. Sie lernen, Probleme selbst zu lösen und Erfolgserlebnisse zu haben
kontra

Kontra

  • Zeitaufwand: Das Clickertraining erfordert präzises Timing und kontinuierliches Training
  • Nicht immer anwendbar: Es gibt Situationen, in denen das Clickertraining möglicherweise nicht ideal ist, insbesondere wenn du als Sozialpartner benötigt wirst, z. B. wenn dein Hund mit Ängsten oder Konflikten konfrontiert ist
  • Erfahrung des Hundebesitzers: Das Clickertraining erfordert ein gewisses Maß an Erfahrung und Geschick seitens des Hundebesitzers, um das gewünschte Verhalten effektiv zu fördern
Clickertraining
Hunde Clicker von Oyefly
Fazit
Das Clickertraining für Hunde bietet zahlreiche Vorteile, darunter die schnelle Erzielung von gewünschtem Verhalten und die Förderung der Eigeninitiative des Hundes. Jedoch erfordert das Training auch einen gewissen Zeiteinsatz, etwas Geduld und Erfahrung.
Größe und Handhabung
9.1
Haltbarkeit und Qualität
9.4
Preis/Leistung
9.8
Pro
schnelles lernen
präzise Belohnung
lernt, selbstständig nach Lösungen zu suchen
steigert das Selbstbewusstsein deines Hundes
Kontra
zeitaufwändig
nicht immer anwendbar
9.4
Punktestand

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