hund zieht an der leine abgewöhnen

Hund zieht an der Leine abgewöhnen

Obwohl das Vorhaben – Hund zieht an der Leine abgewöhnen – viel Geduld erfordert, ist es durchaus lösbar. Du bist mit diesem Problem nicht allein, denn zahlreiche Hundebesitzer klagen über das unerwünschte Verhalten ihres kleinen Vierbeiners.

Vorab: es gibt einen sehr guten Workshop zum Thema Leinenaggression von mydog 365

Kristina Ziemer Falke, Jörg Ziemer
Foto: Kristina Ziemer Falke und Jörg Ziemer

Doch weiter im Text: bei Welpen dient das Ziehen an der Leine noch als Spiel, bei dem der kleine Knirps oftmals als Sieger hervorgeht. Unbewusst traben Frauchen oder Herrchen dem drolligen Wusel hinterher und freuen sich über dessen Tapsigkeit. Doch das ist ganz gefährlich! Im Laufe der Jahre wird das Leineziehen durch den mittlerweile größeren und älteren Hund deutlich lästiger.

Der sonst so liebe Bello entwickelt enorme Kräfte. Er zerrt ohne Rücksicht auf Verluste an dem für ihn unliebsamen Führungsseil, lässt dich rennen und manchmal sogar zur Belustigung weiterer Fußgänger. Dir jedoch ist mittlerweile der Spaß am Gassi gehen vergangen. Du bist einfach kaputt und brauchst Ruhe!

Dir kommt das bekannt vor? Keine Bange! Es ist zwar eine der häufigsten Verhaltensauffälligkeiten bei Vierbeinern überhaupt, dennoch beeinflussbar. Mit konsequenter und liebevoller Erziehung bestehen gute Chancen, dieses “Wehwehchen” zu heilen.

Mein Hund zieht an der Leine und nichts hilft!? Mögliche Ursachen!

Einer der Hauptgründe, warum Hunde an der Leine ziehen, ist ihre natürliche Neugierde und ihr Entdeckungsdrang.

Zusätzlich kann mangelnde Leinenführung zu diesem Verhalten führen.

Wenn Hunde etwas Spannendes sehen oder riechen, kann dies einen starken Impuls in ihnen auslösen, zu dem Objekt ihrer Begeisterung zu gelangen, was oft das Ziehen an der Leine zur Folge hat.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Bedürfnis nach Bewegung und Auslauf. Wenn ein Hund nicht ausreichend körperlich und mental ausgelastet ist, versucht er, seinen Überschuss an Energie durch impulsives Ziehen zu kompensieren. Es ist daher essenziell, dass man die grundlegenden Bedürfnisse seines Hundes erfüllt, um dieses Verhalten zu minimieren.

Aber auch rassetypische Merkmale kommen zum Tragen.

Der Jäger

Dieser Hundetyp möchte beispielsweise immer in den Park, denn dort trifft er seine vierbeinigen Freunde, mit denen er nach Herzenslust herumtollen kann. Klar, dass er versucht, seinen Willen durchzusetzen!

Der Ängstliche

Einige Hunde wiederum fühlen sich nur in ihrer gewohnten Umgebung, zu Hause oder im Auto richtig sicher. Die kleinen „Angsthasen“ möchten deshalb auf dem schnellsten Wege in diese Schutzzonen zurück. Bei diesem Typ Hund braucht es viel Geduld, damit das Thema “Hund zieht an der Leine abgewöhnen” erfolgreich ist.

Der Kontrollfreak

Trotzdem laufen manche Gesellen brav neben dem Besitzer her, obwohl die Leine längst ab ist. Bei diesen Experten handelt es sich um sogenannte Kontrollfreaks, die einen ausgeprägten Schutzinstinkt besitzen und glauben, auf ihren Menschen immer und überall aufpassen zu müssen. Ziehen die Freaks an der Leine, löst das einen gewissen Druck aus, der den Vierbeinern die Anwesenheit ihres Menschen signalisiert. Demnach entfällt das Aufpassen und die Gerüche können intensiver beschnuppert werden. Ohne Leine fehlt der Druck. Der Vierbeiner trabt daher neben seinem Menschen und lässt ihn auch nicht mehr aus den Augen.

Der flinke Flitzer

Stets einen Schritt voraus und doch nie außer Atem! Diese Vierbeiner langweilen sich oftmals über das für sie langsame Traben von Frauchen oder Herrchen. Der Grund hierfür: Größere Exemplare besitzen eine deutlich höhere Schrittgeschwindigkeit als der Mensch. Das Fortsetzen der regulären Laufgeschwindigkeit durch den Vierbeiner führt demnach schon nach kurzer Zeit zu einer Spannung an der Leine.

Jung und voller Power

Und zuletzt gibt es den lebhaften, jungen Hund, der aufgrund seines Alters noch nicht in der Lage ist, sich voll und ganz auf den Besitzer zu konzentrieren. Sein Temperament läuft auf Hochtouren und der Hund zieht an der Leine.

Warum ist Leinenführigkeit wichtig?

Ein gut leinenführiger Hund ist ein Zeichen von gutem Training und Vertrauen zwischen Hund und Besitzer.

Im Jahr 2019, laut einer Umfrage, ziehen fast 60% der Hunde regelmäßig an der Leine, was zu Verletzungen und unangenehmen Spaziergängen führen kann.

Zudem, wenn der Hund lernt, ruhig an der Leine zu gehen, verbessert das nicht nur die Sicherheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden des Hundes und des Halters erheblich.

Leinenführigkeit ist besonders wichtig in städtischen Gebieten, wo es zahlreiche Ablenkungen gibt. Es hilft, die Kontrolle über den Hund zu behalten und unangenehme Situationen zu vermeiden.

Ein leinenführiger Hund ermöglicht entspanntere Spaziergänge und stärkt die Bindung zwischen dir und deinem Hund.

Wenn dein Hund an der Leine zerrt – Tipps und Tricks

hund zieht an der leine nichts hilft
Ich führe meinen Hund Ela an der Leine

Das richtige Leinentraining

Hat sich die Fellnase einmal an das Spiel “Hund zieht an der Leine, Du folgst!” gewöhnt, dauert es einige Zeit, um das lockere Gehen an der Leine neu zu trainieren. Wenn Du jedoch täglich beim Gassi gehen konsequent und mit viel Lob arbeitest, werden die stressigen Spaziergänge bald vergessen sein.

Halte die Leine stets ganz dicht am Körper. Zieht der Hund an der Leine, bleib sofort stehen und warte die Situation ab. Der Racker weiß in diesem Moment nicht, was los ist. Er kann bellen oder auch versuchen, die Leine noch weiter auszudehnen. Im Endeffekt läuft er wieder zu Dir, sodass sich auch die Leine lockert. Erst zu diesem Zeitpunkt gehst Du weiter. Kommt der Hund von alleine zurück, gibt es eine Belohnung. Auf diese Weise lernt Dein kleiner Freund, dass das Ziehen an der Leine erfolglos ist und er nicht vorwärts kommt.

Du könntest auch versuchen, mit einem Halsband mit Vibrationssignal, das Ziehen zu unterbrechen:


funkhalsband

ferntrainier-halsband

 

Quietschtiere bei Welpen

Wie kleine Kinder, so lieben auch kleine Hunde Spielzeug. Idealerweise kannst Du das Laufen an der Leine mit einem Quietschtier unterstützen. Ist die Aufmerksamkeit des drolligen Kleinen derart abgelenkt, dass er an der Leine zieht, betätige kurz das quietschende Gummitier in Deiner Hand. Lob den Hund sofort, wenn er zu Dir aufschaut und geh dann erst weiter!

 

Plötzlicher Richtungswechsel

Mit einer Richtungsänderung erfährt der Hund blitzschnell, dass Frauchen und Herrchen für die Führung verantwortlich sind. Sobald sich die Leine spannt, drehst Du Dich um und läufst in die entgegengesetzte Richtung. Trabt der Hund an der lockeren Leine brav neben Dir weiter, bekommt er sein Leckerli. Bei einigen Dickköpfen braucht es einige Wechsel, um ans Ziel zu kommen. Das wirre Hin- und Herlaufen sieht für Außenstehende merkwürdig aus und wirkt sicherlich auch belustigend, denn es gibt kein logisches Vorwärtskommen. Trotzdem ist das Ergebnis dieser Variante sehr vielversprechend. Dein Vierbeiner merkt bald, dass er mit diesem Verhalten nicht an sein Ziel kommt. Er wird sich in die für ihn rudelähnliche Rangordnung einfügen und begreifen, dass der Boss, nämlich Du, am anderen Ende der Leine läuft.

Alternative Wege und Routen

Es kann hilfreich sein, dem Hund alternative Wege und Routen anzubieten, um das Ziehen an der Leine zu reduzieren.

  • Ruhigere Gebiete erkunden: Orte mit weniger Ablenkungen und Verkehr.
  • Waldwege und Parks: Naturnahe Umgebungen bieten interessante Gerüche und weniger Reize.
  • Zeitpunkt variieren: Während weniger frequentierter Zeiten spazieren gehen, z. B. am frühen Morgen oder später am Abend.
  • Geführte Wanderungen: Organisierte Wanderungen oder Spaziergänge für Hunde.
  • Städtische Abwechslung: Verschiedene Stadtteile oder ruhige Straßen erkunden.

Diese Variationen können das Interesse des Hundes wecken und sorgen für abwechslungsreiche Erlebnisse.

Neue Umgebungen bieten unterschiedliche Reize und fördern die geistige Stimulation des Hundes.

Durch abwechslungsreiche Routen lernt der Hund, sich an verschiedene Situationen anzupassen, was das ruhige Gehen an der Leine unterstützt.

Was kann ich tun, wenn nichts hilft?

Hund zieht an der Leine nichts hilft. Du übst mit Deinem Liebling in jeder freien Minute, doch der erhoffte Erfolg lässt nach wie vor auf sich warten. Gewiss – wie beim Menschen gibt es auch bei Tieren mitunter schwere Fälle. Hund zieht an der Leine nichts hilft. Bevor Du jedoch an dieser Stelle verzweifelst, ist es ratsam, einen Trainer oder ein Hundetraining zu absolvieren. Ich empfehle dir mal, das Training von mydog 365 zur Leinenaggression anzusehen. Dieses Training kann mögliche Fehlerquellen aufdecken und Dir weitere Ratschläge geben!

 

Kleiner Tipp am Rande! Welche Leine ist sinnvoll?

hundeleinen
Meine Lieblingsleine

 

Prinzipiell braucht der Hund ausreichend Bewegungsfreiheit. Flexileinen können das Ziehen verstärken, da diese ständig auf Zug sind. Empfehlenswert ist eine Leine, die eine Länge von mindestens zwei Meter aufweist.

Dadurch kann der Vierbeiner ohne zu ziehen auch noch am Wegesrand sein Schnuppern fortsetzen. Solche Leinen erleichtern somit das Vorhaben Hund zieht an der Leine abgewöhnen.

Am beliebtesten sind natürlich Roll-Leinen (wie auf dem oberen Bild zusehen), da man hier die Länge individuell anpassen kann.

 

 

 

 

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