Obwohl das Vorhaben – Hund zieht an der Leine abgewöhnen – viel Geduld erfordert, ist es durchaus lösbar. Du bist mit diesem Problem nicht allein, denn zahlreiche Hundebesitzer klagen über das unerwünschte Verhalten ihres kleinen Vierbeiners.
Vorab: es gibt ein sehr gutes Training zum Thema Leinenaggression von Conny Sporrer

Doch weiter im Text: bei Welpen dient das Ziehen an der Leine noch als Spiel, bei dem der kleine Knirps oftmals als Sieger hervorgeht. Unbewusst traben Frauchen oder Herrchen dem drolligen Wusel hinterher und freuen sich über dessen Tapsigkeit. Doch das ist ganz gefährlich! Im Laufe der Jahre wird das Leineziehen durch den mittlerweile größeren und älteren Hund deutlich lästiger.
Der sonst so liebe Bello entwickelt enorme Kräfte. Er zerrt ohne Rücksicht auf Verluste an dem für ihn unliebsamen Führungsseil, lässt dich rennen und manchmal sogar zur Belustigung weiterer Fußgänger. Dir jedoch ist mittlerweile der Spaß am Gassi gehen vergangen. Du bist einfach kaputt und brauchst Ruhe!
Dir kommt das bekannt vor? Keine Bange! Es ist zwar eine der häufigsten Verhaltensauffälligkeiten bei Vierbeinern überhaupt, dennoch beeinflussbar. Mit konsequenter und liebevoller Erziehung bestehen gute Chancen, dieses “Wehwehchen” zu heilen.
Mein Hund zieht an der Leine und nichts hilft!? Mögliche Ursachen!
Zunächst solltest Du versuchen, Dich in die Welt Deines Tieres zu versetzen. Zuhause darf sich der Hund ohne Leine bewegen. Er sitzt in seiner Ecke, spielt mit den Kindern oder flitzt zur Tür, um einen nahenden Besucher noch vor dem Klingelton anzuzeigen. Er fühlt sich wohl und zeigt das auch durch sein friedliches Verhalten. Sobald er an die Leine soll, geht das Spektakel los. Für einen Hund bedeutet der gemütliche Spaziergang weitaus mehr als nur sein Geschäft zu erledigen. Das Abenteuer beginnt schon vor der Haustür, denn dutzende Gerüche strömen auf die feine Hundenase ein. Die will er schließlich alle erforschen und stürmt los. Frauchen und Herrchen im Schlepptau! Aber auch rassetypische Merkmale kommen zum Tragen.
Der Jäger
Dieser Hundetyp möchte beispielsweise immer in den Park, denn dort trifft er seine vierbeinigen Freunde, mit denen er nach Herzenslust herumtollen kann. Klar, dass er versucht, seinen Willen durchzusetzen!
Der Ängstliche
Einige Hunde wiederum fühlen sich nur in ihrer gewohnten Umgebung, zu Hause oder im Auto richtig sicher. Die kleinen „Angsthasen“ möchten deshalb auf dem schnellsten Wege in diese Schutzzonen zurück. Bei diesem Typ Hund braucht es viel Geduld, damit das Thema “Hund zieht an der Leine abgewöhnen” erfolgreich ist.
Der Kontrollfreak
Trotzdem laufen manche Gesellen brav neben dem Besitzer her, obwohl die Leine längst ab ist. Bei diesen Experten handelt es sich um sogenannte Kontrollfreaks, die einen ausgeprägten Schutzinstinkt besitzen und glauben, auf ihren Menschen immer und überall aufpassen zu müssen. Ziehen die Freaks an der Leine, löst das einen gewissen Druck aus, der den Vierbeinern die Anwesenheit ihres Menschen signalisiert. Demnach entfällt das Aufpassen und die Gerüche können intensiver beschnuppert werden. Ohne Leine fehlt der Druck. Der Vierbeiner trabt daher neben seinem Menschen und lässt ihn auch nicht mehr aus den Augen.
Der flinke Flitzer
Stets einen Schritt voraus und doch nie außer Atem! Diese Vierbeiner langweilen sich oftmals über das für sie langsame Traben von Frauchen oder Herrchen. Der Grund hierfür: Größere Exemplare besitzen eine deutlich höhere Schrittgeschwindigkeit als der Mensch. Das Fortsetzen der regulären Laufgeschwindigkeit durch den Vierbeiner führt demnach schon nach kurzer Zeit zu einer Spannung an der Leine.
Jung und voller Power
Und zuletzt gibt es den lebhaften, jungen Hund, der aufgrund seines Alters noch nicht in der Lage ist, sich voll und ganz auf den Besitzer zu konzentrieren. Sein Temperament läuft auf Hochtouren und der Hund zieht an der Leine.
Wenn dein Hund an der Leine zerrt – Tipps und Tricks

Das richtige Leinentraining
Hat sich die Fellnase einmal an das Spiel “Hund zieht an der Leine, Du folgst!” gewöhnt, dauert es einige Zeit, um das lockere Gehen an der Leine neu zu trainieren. Wenn Du jedoch täglich beim Gassi gehen konsequent und mit viel Lob arbeitest, werden die stressigen Spaziergänge bald vergessen sein.
Halte die Leine stets ganz dicht am Körper. Zieht der Hund an der Leine, bleib sofort stehen und warte die Situation ab. Der Racker weiß in diesem Moment nicht, was los ist. Er kann bellen oder auch versuchen, die Leine noch weiter auszudehnen. Im Endeffekt läuft er wieder zu Dir, sodass sich auch die Leine lockert. Erst zu diesem Zeitpunkt gehst Du weiter. Kommt der Hund von alleine zurück, gibt es eine Belohnung. Auf diese Weise lernt Dein kleiner Freund, dass das Ziehen an der Leine erfolglos ist und er nicht vorwärts kommt.
Du könntest auch versuchen, mit einem Halsband mit Vibrationssignal, das Ziehen zu unterbrechen:
Quietschtiere bei Welpen
Wie kleine Kinder, so lieben auch kleine Hunde Spielzeug. Idealerweise kannst Du das Laufen an der Leine mit einem Quietschtier unterstützen. Ist die Aufmerksamkeit des drolligen Kleinen derart abgelenkt, dass er an der Leine zieht, betätige kurz das quietschende Gummitier in Deiner Hand. Lob den Hund sofort, wenn er zu Dir aufschaut und geh dann erst weiter!
Plötzlicher Richtungswechsel
Mit einer Richtungsänderung erfährt der Hund blitzschnell, dass Frauchen und Herrchen für die Führung verantwortlich sind. Sobald sich die Leine spannt, drehst Du Dich um und läufst in die entgegengesetzte Richtung. Trabt der Hund an der lockeren Leine brav neben Dir weiter, bekommt er sein Leckerli. Bei einigen Dickköpfen braucht es einige Wechsel, um ans Ziel zu kommen. Das wirre Hin- und Herlaufen sieht für Außenstehende merkwürdig aus und wirkt sicherlich auch belustigend, denn es gibt kein logisches Vorwärtskommen. Trotzdem ist das Ergebnis dieser Variante sehr vielversprechend. Dein Vierbeiner merkt bald, dass er mit diesem Verhalten nicht an sein Ziel kommt. Er wird sich in die für ihn rudelähnliche Rangordnung einfügen und begreifen, dass der Boss, nämlich Du, am anderen Ende der Leine läuft.
Was kann ich tun, wenn nichts hilft?
Hund zieht an der Leine nichts hilft. Du übst mit Deinem Liebling in jeder freien Minute, doch der erhoffte Erfolg lässt nach wie vor auf sich warten. Gewiss – wie beim Menschen gibt es auch bei Tieren mitunter schwere Fälle. Hund zieht an der Leine nichts hilft. Bevor Du jedoch an dieser Stelle verzweifelst, ist es ratsam, einen Trainer oder eine Hundetraining zu absolvieren. Ich empfehle dir mal, das Training von Conny Sporrer zur Leinenaggression anzusehen. Dieses Training kann mögliche Fehlerquellen aufdecken und Dir weitere Ratschläge geben!
Kleiner Tipp am Rande! Welche Leine ist sinnvoll?

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Prinzipiell braucht der Hund ausreichend Bewegungsfreiheit. Flexileinen können das Ziehen verstärken, da diese ständig auf Zug sind. Empfehlenswert ist eine Leine, die eine Länge von mindestens zwei bis maximal drei Meter aufweist. Dadurch kann der Vierbeiner ohne zu ziehen auch noch am Wegesrand sein Schnuppern fortsetzen. Solche Leinen erleichtern somit das Vorhaben Hund zieht an der Leine abgewöhnen. Am beliebtesten sind natürlich Roll-Leinen (wie auf dem oberen Bild zusehen), da man hier die Länge individuell anpassen kann.